Change & Innovation Magazin Methodik

Versiertes Farbenspiel im Führungsalltag

Phänomene der Welt

Spiral Dynamics als Wegweiser im Dickicht der Komplexität.

Das Modell zeichnet eine Landkarte für Business und Gesellschaft des 21. Jahrhunderts. Die Entwicklungstheorie von Don Beck und Christopher C. Cowan enthüllt „die tiefen Codes des menschlichen Seins und stellt sie in einen systematischen Zusammenhang“. Die definierten Entwicklungsstufen sind Farben zugeordnet. Heute werfen wir einen Blick auf die wesentlichen Veränderungen, die mit den Übergängen von ORANGE nach GRÜN und von GRÜN nach GELB einhergehen.

In Unternehmen und Teams sind in der Regel Vertreter mit dem Schwerpunkt auf einer der genannten Entwicklungsstufen zu finden. Daraus ergeben sich Herausforderungen, die mit den bisherigen Mitteln zur Mitarbeiterrekrutierung und Mitarbeiterbindung nicht mehr zu bewältigen sind. Führung bedeutet in diesem Fall, sich möglichst schnell auf „gelbe“ Entwicklungsstufe einzustimmen, um von dort aus neue Ideen und Lösungsansätze zu generieren. 

ORANGE nach GRÜN: Die Menschen haben viel erreicht und können sich viel leisten. Immer häufiger stellen sie sich jedoch die Frage, ob das alles gewesen sei. Mit zunehmendem Grün wird die Kluft zwischen denen, die sich alles leisten können und jenen, denen es zunehmend schlechter geht, deutlicher und größer. Der Preis für unser rücksichtsloses Erfolgsstreben ist zu bezahlen – in Form fortschreitender Umweltverschmutzung, ausgeprägtem Konkurrenzdenken und nicht bewältigten Krisen. Die Welt der Gefühle beginnt, die Fixierung auf vorrangig materielle Ziele allmählich abzulösen, wodurch spirituelle Erfahrungen, Sinn und Bewusstsein einen zunehmend höheren Stellenwert einnehmen. Vernetzung auf unterschiedlichen Ebenen kommt in Gang und die Idee des Gruppenerfolgs ersetzt sukzessive materiell orientierten Wettbewerb. 

GRÜN nach GELB: Nach der vernetzten grünen Phase, in der das Kollektiv höher geachtet wird als das Individuum und sich darüber Entscheidungsschwäche einstellen mag, steigt das Bewusstsein des Einzelnen. Er erkennt, dass er in einem sich ausdehnenden und stetig verändernden Universum lebt, in dem es viel mehr zu entdecken gibt als seine Vorstellungskraft erlaubt oder die Wissenschaft beweisen kann. Die GELBEN Lebensbedingungen sind mit einer Komplexität gekoppelt, die Problemlösungen auf Basis alter Denkstrukturen ins Leere gehen lassen und somit eine neue Art des Denkens und der Lösungsfindung unerlässlich machen. Zieht GELBES Denken in die Köpfe des Menschen ein, basiert ihr Handeln verstärkt auf ethischen Werten, da sie sich bewusst sind, dass ihr Leben ein andauernder Lernprozess ist. Der Mensch versteht sich zunehmend als Individuum innerhalb des großen Ganzen, dessen „Gesundheit“ zu erhalten er mit Blick auf sein eigenes Wohl angestrebt.