Innovation Magazin Transformation

Anleitung zur optimalen Nutzung unserer Schaltzentrale im Kopf 

Anleitung zur optimalen Nutzung unserer Schaltzentrale im Kopf

„Misserfolge bei der Lösung schwieriger Probleme sind heute vorprogrammiert dadurch, dass wir eine Problemlösungsmethode anwenden, die zwar in der Vergangenheit lange Zeit erforderlich war, den heutigen Problemsituationen aber nicht mehr angemessen ist … 

Die Notwendigkeit einer neuen Denkweise beruht also darauf, dass die Probleme, die sich dem handelnden Menschen von heute stellen, von einer neuen Dimension und Qualität sind, d. h. eine Charakteristik aufweisen, die sie grundsätzlich von früheren unterscheidet.“ So Hans Ulbrich und Gilbert J.B. Probst (St. Gallener Schule) in ihrer Anleitung für Führungskräfte zum ganzheitlichen Denken und Handeln.

Gerade da liegt der viel zitierte Hase im Pfeffer: Mit neuen Denkweisen tun wir uns schwer. Nicht weil sie mit besonders hohen Anforderungen an unsere Intelligenz verbunden wären, sondern weil sie unseren über Jahre hinweg eingeprägten Denkvorstellungen entsprechen. Im Lauf von Jahrhunderten nahm uns das zergliedernde und isolierende wissenschaftliche, technische und wirtschaftliche Denken in Besitz. Es scheint uns so vertraut, logisch und natürlich, dass wir es für die einzig mögliche Denkform halten. 

Damit verkaufen wir uns unter Wert, denn das menschliche Gehirn ist lebenslang entwicklungsfähig. Und diese Entwicklung ist abhängig von unseren Erfahrungen. In seinem Buch „Die Macht der inneren Bilder“ beschreibt Prof. Gerald Hüther, wie Visionen das Gehirn, den Menschen und die Welt verändern. Wir haben Vorstellungen davon, wie die Welt beschaffen ist und wie wir uns in ihr zurechtfinden. Unsere Erfahrungen werden im Hirn verankert und bilden entsprechende Verschaltungsmuster, sogenannte innere Repräsentanzen, beispielsweise für das Fahrradfahren, die Gestaltung von Beziehungen, die Lösung von Problemen. Und daraus entwickeln wir Orientierungen, innere Haltungen bzw. Vorstellungen davon, wie wir unser Leben bewältigen können. Das gilt nicht nur für jeden einzelnen Menschen, sondern auch für das Kollektiv. Auch gesellschaftliche Erfahrungen werden in unserer „Festplatte“ verankert, z. B. in Form von Gesetzen, Regeln und inneren Bildern. C.G. Jung bezeichnete dies als kollektives Gedächtnis, das unser Leben in erheblichem Maße prägt, wie beispielsweise die Vorstellung des ständigen Wachstums oder der Gedanke von Wettbewerb und Leistung. 

Da sie eine wesentliche Bedeutung für unsere Lebensgestaltung haben, fällt es uns schwer, von unseren Überzeugungen Abstand zu nehmen. Erst im Zusammenhang mit einer (seelischen) Krise und einem unangenehmen Scheitern unserer Ansichten und Vorstellungen gelingt das „Andersdenken“, da in diesen Lebensphasen Botenstoffe in den emotionalen Zentren unseres Gehirns freigesetzt werden. Diese emotionale Aktivierung trägt offenbar dazu bei, dass grundlegende Veränderungsprozesse entstehen können.

Doch es geht auch weniger „schmerzhaft“. Wer sich für den aktiven Zugang zu neuen Sichtweisen entscheidet, dem bietet das Integrale Modell der IMU Augsburg eine perfekte Plattform. Basierend auf den Lehren von Ken Wilber und „Spiral Dynamics“ ermöglicht es einen umfassenden Blick auf uns, unser Umfeld und die Welt und stößt damit erhellende Erkenntnisprozesse an. Denn nichts ist so, wie es uns auf den ersten Blick erscheint.